Verleumdung: Die NKT hat sich von den Haupttraditionen des tibetischen Buddhismus, einschließlich der Gelugpa, losgesagt

Die Wahrheit: Die NKT ist eine Tradition des Mahayana-Buddhismus mit historischen Verbindungen zu Tibet, aber keine tibetische Tradition. Der Grund dafür ist der, dass Geshe Kelsang möchte, dass NKT-Praktizierende immer "den Dharma in einer Form prässentieren, die ihrer eigenen Kultur und Gesellschaft entspricht, ohne die Notwendigkeit, die tibetische Sprache und Bräuche anzunehmen." Beispielsweise rezitieren wir die Gebete nicht auf Tibetisch, wir praktizieren kein Verlassen auf Orakel, wir erkennen keine Tulkus (wiedergeborene Lehrer), machen keinen Lama-Tanz, noch verwenden wir Gebetsräder, Gebetsfahnen und so weiter, die alle der tibetischen Kultur entstammen. Noch involvieren wir uns in irgendwelche politischen Aktivitäten, einschließlich tibetischer Politik wie etwa die "Free Tibet"-Kampagne.
Als sich der Buddhismus von Indien nach Tibet bewegte, war dann der tibetische Buddhismus eine "Splittergruppe" der hauptsächlichen indischen Traditionen? Nein, es war eine neue Entwicklung von Buddha Shakyamunis Lehren in Tibet, und ihre Praktizierenden waren tibetische, nicht indische Buddhisten. Gleichermaßen ist die NKT eine neue Entwicklung von Buddha Shakyamunis Lehren in der modernen Welt und NKT-Praktizieren sind Buddhisten jeglicher Nationalität - nicht Tibeter oder tibetische Buddhisten.
Die NKT folgt der reinen Gelug-Tradition, die von Je Tsongkhapa (1357-1419 n. Chr.) überliefert wurde, und deren Unterweisungen in einer Linie von Lehrern der Überlieferung zu Buddha Shakyamuni selbst zurückverfolgt werden kann. Daher begann Kadampa-Buddhismus in Indien, verbrachte einige Zeit in Tibet und erblüht jetzt im Westen.
Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Anspruch, eine reine tibetische Überlieferungslinie zu besitzen, und völlig getrennt vom gegenwärtigen tibetischen Establishment zu sein, wie Einige es suggeriert haben. Es ist möglich ein Buddhistischer Anhänger in Je Tsongkhapas Linie, aber kein tibetischer Buddhist zu sein, so wie ein Kind russischer Einwanderer in Amerika sich als Amerikaner, nicht als Russen betrachten mögen.
Jeder, der Je Tsongkhapas besondere Erklärung der Lehren Buddhas rein praktiziert, ohne sie zu vermischen, ist ein Gelugpa, und daher ist die NKT definitiv eine Gelugpa-Tradition. Die NKT ist allerdings ziemlich getrennt und verschieden von der tibetischen Gelugpa-Tradition. Ihre Gebete und Unterweisungen sind nicht auf Tibetisch, sie hat keine Beziehung zum Dalai Lama, sie hat keinerlei politischen Verbindungen und die Darlegung ihrer Lehren ist westlich. Sie ist Gelugpa im Sinne von Sicht, Praxis und Handlung, aber nicht im Sinne einer Mitgliedschaft in einer politisch beeinflussten tibetischen Gelugpa-Organisation.
Die Präsentation des Kadampa-Buddhismus durch Geshe Kelsang ist eine moderne 'Inkarnation' dieser alten Tradition und ihre Präsentation ist besonders für Westler und andere heutige Praktizierende geeignet. Bevor er verstarb, riet Geshe Kelsangs Wurzel-Guru Trijang Rinpoche ihm, im Einklang mit den Bedürfnissen seiner westlichen Schüler zu unterrichten. Daher wurde diese Präsentation von Geshe Kelsang mit der Genehmigung und Ermutigung von Trijang Rinpoche entworfen. Im Hinblick auf die zunehmende Zahl von Kadampa-Schülern auf der ganzen Welt, funktioniert dies sehr gut.
Was die Behauptung betrifft, die NKT sei eine kontroverse "neureligiöse Bewegung", die aus dem tibetischen Buddhismus stamme: Die NKT ist keine "neue" Bewegung im Sinne ihrer Lehre, sondern eine alte Mahayana-Tradition, deren Präsentation an die moderne Welt angepasst wurde. Paradoxerweise wird die NKT als "traditionalistisch" oder "orthodox" in ihrer Präsentation von Buddhas Lehren beschrieben, aber gleichzeitig als "neureligiöse Bewegung", die keine Kompromisse bezüglich Tradition eingeht.
Die NKT ist kein Teil des tibetischen Buddhismus, da sie sich aus der tibetischen Hierarchie verabschiedet hat, um eine unabhängige Organisation zu werden. Dies geschah in der Absicht, reinen Dharma nicht zu gefährden, indem man eine theokratische Mischung aus Religion und Politik zulässt.
Die "Kontroverse" entstand in tibetisch-buddhistischen Kreisen aufgrund der Meinungsverschiedenheit mit dem Dalai Lama in Neunzigern bezüglich seines Verbots einer alten religiöse Praxis in der tibetischen Exilgemeinschaft in Indien. Diese Meinungsverschiedenheit entstand aus der Absicht, die traditionelle Beschützerpraxis von Dorje Shugden zu bewahren, die generationenlang von großen Gelugpa-Lehrer überliefert worden war.
Schließlich ist es in vielerlei Hinsicht ironisch, die NKT als eine sich "losgerissene" Tradition zu bezeichnen, wo sie doch tatsächlich sehr eng den Unterweisungen ihres spirituellen Meisters folgt, der sich seinerseits auf die Unterweisungen seines eigenen spirituellen Meisters verließ und so weiter. Man könnte behaupten, dass der wirkliche Bruch mit der Tradition stattfand, als der Dalai Lama sich entschied, die Unterweisungen von Trijang Dorjechang aufzugeben, der beides war - sein Guru und der hauptsächliche Halter von Je Tsongkhapas Tradition zu seiner Zeit.